Hintergrund
Ca. 30000 Patienten erleiden jährlich in Deutschland ein sog. Polytrauma. Davon haben nur die Fälle der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) einen sozialrechtlichen Anspruch auf ein Reha-Management, dass die Versicherten über die Sektorengrenzen hinweg begleitet und eine Optimierung des Heilverfahrens bezweckt. Im privaten Versicherungswesen etabliert nach und nach ein „ziviles Reha-Management“. Bislang existieren weltweit keine Studien, die den Langzeitverlauf in den ersten Jahren nach Polytrauma begleiten. Vorhandene Studien fokussieren auf die Rückkehr ins Erwerbsleben und/oder greifen ausschließlich auf die Daten aus den involvierten Kliniken und ggf. ergänzende Befragungen der Verletzten zurück.
Fragestellung
Welche Probleme und Interventionsnotwendigkeiten während des Heilverfahrens nach Polytrauma treten mit besonderem Blickpunkt auf die Teilhabe auf? Welchen Einfluss haben Reha-Berater auf den Verlauf
Methodik
Retrospektive Analyse anonymisierter, abgeschlossener Reha-Management-Fälle eines privaten Reha-Dienstleisters. Einschluss unabhängig von Alter, Verletzungsmuster und beteiligten Kliniken. Ein Ethikvotum der Medizinischen Hochschule Brandenburg liegt vor. Qualitative Auswertung größtenteils in Fließtext verfasster Begleitberichte und bereits vorliegender Arztberichte hinsichtlich Verletzungsmuster, Komplikationen und vom Reha-Management initiierter Interventionen auf den Verlauf.
Ausblick
Anhand der ausgewerteten Verläufe kann vom Verletzungsmuster abgeleitet werden, welche rehabilitativen Maßnahmen und Maßnahmen zur Teilhabe rechtzeitig eingeleitet werden sollen um so das Heilverfahren und den Zeitraum zum „return-to-work“ zu verkürzen.
Projektlaufzeit
2 Jahre
Ansprechpartner
Dr. med. Jochen Friedrich
jochen.friedrich@irp-mhb.de